In Utopien bilden sich unterschiedlichste Sehnsüchte (bestimmter Teile) einer Gesellschaft ab. Politische Ideale, sozioökonomische Imaginationen oder philosophische Spekulationen schreiben sich gleichermaßen in Utopien ein wie die Machtverhältnisse derjenigen Gegenwart, in der sie formuliert werden.
Derzeit sind es vor allem global tätige Technologieunternehmen, die scheinbar ein Monopol auf die bildgewaltige Artikulation einer möglichen Zukunft beanspruchen. Die kybernetische Vorhersage von Zukunft wird zu einer konkreten Utopie – oder vielmehr zum Zerrbild einer Utopie. Ausgehend von Google-Patenten haben wir Aspekte dieser Entwicklung – die Verräumlichung von Informationstechnologie, ihre utilitaristischen Ideologien und ihre Wirkungen auf die gebaute Umwelt – dargestellt und rege diskutiert.
Gemeinsam mit Pieter De Cuyper hat Christian Frieß diese gegenwärtige Raumprogrammierung im Kontext von Architekturutopien besprochen und über den Projektzeitraum (September bis Dezember 2020) hinweg in unserem Vereinsraum Diskussionen, Vorträge und eine Ausstellung organisiert.
Gefördert vom Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur.